Schrulle

Schrulle

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Schrul|le ['ʃrʊlə], die; -, -n:
1. seltsame, wunderlich anmutende Angewohnheit, als störend empfundene Absonderlichkeit, die oft zum Wesenszug eines Menschen geworden ist:
das ist eben so eine Schrulle von ihr; er hat den Kopf voller Schrullen.
Syn.: Eigenart, Eigenheit, fixe Idee, Marotte, Spleen, Tick (ugs.), Unart.
2. (salopp abwertend) ältere, schrullige Frau:
das ist vielleicht eine alte Schrulle!

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Schrụl|le 〈f. 19
1. Laune, wunderlicher Einfall, sonderbare Angewohnheit
2. 〈umg.; verächtl.〉 wunderliche, altjüngferl. Frau
● alte \Schrulle; das ist so eine \Schrulle von ihm [<ältere Form Schrolle „Laune“, nddt. „toller Einfall“ <mnddt. schrul, schrol „Anfall von toller Laune, heimlicher Groll“, ndrl. schrollen „unzufrieden sein, schimpfen“; verwandt mit schrill]

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Schrụl|le, die; -, -n [im 18. Jh. aus dem niederd. Pl. Schrullen = tolle Einfälle < mniederd. schrul, schrol = verrückte Laune; Groll, verw. mit älter niederl. schrolle = brummen; schimpfen, lautm.]:
1. seltsame, wunderlich anmutende Eigenart, Angewohnheit, die zum Wesenszug eines Menschen geworden ist:
sie hat den Kopf voller -n.
2. (salopp abwertend) ältere, schrullige Frau:
das ist vielleicht eine alte S.!

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Schrụl|le, die; -, -n [im 18. Jh. aus dem niederd. Pl. Schrullen = tolle Einfälle < mniederd. schrul, schrol = verrückte Laune; Groll, verw. mit älter niederl. schrolle = brummen; schimpfen, lautm.]: 1. seltsame, wunderlich anmutende Eigenart, Angewohnheit, die zum Wesenszug eines Menschen geworden ist: das ist eben so eine S. von ihm; Es war keine persönliche S. (Marotte) gewesen, wenn Abraham darauf bestanden hatte, dass Jizschak ... nur ein Weib nehme aus seinem Geschlecht (Th. Mann, Joseph 254); sie hat den Kopf voller -n, hat nichts als -n im Kopf; wir haben oft unter seinen -n zu leiden; Diese Vorliebe für alles Germanische sollte bei ihm später zur gefährlichen S. werden (K. Mann, Wendepunkt 167). 2. (ugs.) ältere, schrullige Frau: ach, die alte S. spinnt doch.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Schrulle — »seltsame Angewohnheit, unberechenbarer Einfall«: Das nur dt. Wort wurde im 18. Jh. aus niederd. Schrullen (Plural) »tolle Einfälle« aufgenommen. Mnd. schrul, schrol »Groll; Anfall von Raserei, Laune; Verrücktheit« ist verwandt mit älter niederl …   Das Herkunftswörterbuch

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  • Schrulle — Schrullef 1.wunderlicheGewohnheit;seltsamerEinfall.EinnorddWort,schonimMittelalterals»AnfallvontollerLaune«geläufig.Im18.Jh.wiederaufgelebt. 2.ältlicheFrau;wunderlicheweiblichePerson.1840ff …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • Schrulle — Schrụl|le, die; , n (seltsame Laune; umgangssprachlich auch für eigensinnige alte Frau) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Schrulle — 1. Jeder hat seine Schrullen. Lat.: Pastillos Rufillus olet, Gorgonius hircum. *2. Ausgedüftelte Schrullen aufs Tapet bringen. Holl.: Hij heeft wonderlijke krullen in het hoofd. (Harrebomée, I, 455a.) *3. Hä hat sîn Schrullen. (Altmark.) –… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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